Saisonspiele 2023/24

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 Wölfe-Keeper spricht über Ausrutsch-Gefahr

„Eine Saison zu Null wäre geil...“

...und erklärt sein Siebenmeter-Geheimnis

teaser barsch interview

Mit dem Neustart 2014 übernahm er die Nummer 1 bei den Wölfen und die Verantwortung in der Box. Mittlerweile ist Nils Barsch mit nur 21 Jahren der älteste Keeper der ersten Mannschaft und mitverantwortlich für eine starke, gut funktionierende Abwehr. Wenn er auf der Platte steht, hält er besonders gern Siebenmeter, wenn eine Handykamera an ist. Im Interview mit Conrad Hipp verrät er, worauf er beim Siebenmeter achtet, wann er selbst sein erstes Saisontor erzielen will und wie verbandsligatauglich die Mannnschaft schon ist.

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zurawski 2016

Barschi, zur Zeit läuft die Handball-WM. Auch wenn das deutsche Team raus ist. Wer ist dein Liebling – Wolff oder Heinevetter?
Barsch: Heinevetter! Der gefällt mir vom Spielertyp und dem gesamten Auftreten her einfach besser.

Worauf schaust du bei so einem Turnier besonders?
Barsch: Ich gucke mir natürlich viel die Torhüter an, wie sie reagieren, sich bewegen. Läuft er mehr nach vorn oder spielt er eher passiv. Gerade aus den Replays kann man sich da doch einiges abschauen.

barsch passKommen wir zum Wolfsrudel. Aktuell kassiert der MTV nur 22,5 Gegentore im Schnitt. Wie groß ist der Anteil der Torhüter daran?
Barsch: Ein Torwart ist nur so gut wie seine Abwehr.

Das macht ein Euro ins Phrasenschwein...
Barsch: Der Spruch stimmt aber. Klar musst du als Torwart auch ab und zu einfach mal einen wegnehmen. Auch beim Siebenmeter kann ja die Abwehr nix machen. Aber insgesamt ist es für einen Torhüter natürlich wesentlich leichter, nur 20 Dinger reinzulassen, wenn die Abwehr davor funktioniert. Alleine mach ich das ja auch nicht. 

Wie weit kann man den Schnitt von 22,5 Gegentoren noch drücken?
Barsch: Carlo und ich haben eigentlich in jedem Spiel das Ziel, nicht mehr als 20 Gegentore zu kassieren. Den Rest kannst du dir selbst ausrechnen.

„Carlo muss mir mehr in den Arsch treten“

Du bist der älteste im Tor der Ersten, obwohl du selbst erst 21 bist. Wie schaffst du es, in deinem dritten Männerjahr schon dauerhaft die Verantwortung zu übernehmen? 
Barsch: Das ist wirklich eine gute Frage... Vielleicht, weil ich schon auf einiges an Erfahrung zurückblicken kann, auch wenn ich erst 21 bin. Ich habe schon in mehreren Vereinen und mehreren Ligen gespielt, wovon ich natürlich profitiere.

barsch hirsingAuf welchem Wege siehst du deine Zöglinge Carlo Hirsing und Nils Andreas?
Barsch: Auf einem guten. Sie müssen beide weiter an ihrem Spiel zum Ball arbeiten. Wie gehe ich zum Ball, wie stehe ich zum Tor. Das sind Dinge, daran ackern wir. Was wichtig ist: Die beiden müssen spielen. Das ist wie beim Auto fahren. Du musst viel fahren, dass du alles schön hinbekommst. So ist das im Tor auch. Da muss ich auch noch lernen, da früher mal die Bremse zu treten und eher zu erkennen, wann ein Wechsel mal notwendig ist. Die Wechsel im Tor macht ja bei uns nicht der Trainer, sondern wir unter uns. Aber Carlo muss mir da auch mehr in den Arsch treten. (lacht).

„Ich brauche ein vernünftiges Umfeld“

Du bist damals selbst als A-Jugendlicher für ein Jahr hier hergekommen, bist dann zum HC Spreewald um dort noch weiter A-Jugend zu spielen und kamst zum Neustart hier wieder her. Was hat dich damals eigentlich bewegt, hier her zu kommen?
barsch warmupBarsch: In dem einen Jahr, in dem ich hier war, hat mich dieser Zusammenhalt in der Mannschaft total beeindruckt. Ich hab hier in kürzester Zeit viele Freunde gefunden und auch als ich wieder ging, hab ich immer verfolgt, wie die Truppe gespielt hat. Für mich stand damals fest, dass ich immer zurück will zum MTV. Egal, welche Liga. Ich bin ja zum HCS nur gegangen, um das eine Jahr noch A-Jugend spielen zu können. 

Und warum ging es dann nirgends woanders hin?
Barsch: Ich brauch einfach ein vernünftiges Mannschaftsumfeld. Ich hätte zwar auch Brandenburgliga spielen können, aber ich wollte eben hierher. Da hat mich auch der Umbruch nicht abgeschreckt. Ich wusste ja, was aus der Jugend für Spieler nachkommen.

Was hat sich seit dem Neustart hier getan?
Barsch: Die Integration der Jugend hat ja so richtig erst in der vergangenen Saison angefangen. Das erste Jahr in der Landesliga war ja nur Überlebenskampf. In der Vorsaison dachte ich mir dann schon, dass wir unter den Top 5 landen sollten. Dass wir dann 3. wurden, war natürlich total geil. Diese Saison haben wir mehr Routine. Da kommt mehr Ruhe rein ins Spiel, die Verantwortung wird verteilt. Die Jugend profitiert davon und lernt sehr viel. Sie zeigen ja auch ständig, dass sie es umsetzen können. Der Nachwuchs wird super gefördert. 

„Am liebsten würde ich gegen Schöneiche treffen“

In Lübbenau hast du von sechs Siebenmetern vier gehalten. Das sind 76 Prozent. Worauf guckst du, wenn der Gegner an die Linie tritt?
Barsch: Ich guck da eigentlich nicht viel. In diesem Moment verlasse ich mich viel auf mein Gefühl. Man schaut etwas auf die Schulter und die Hand. 

Du hältst besonders gern, wenn eine Kamera an ist. Merkst du, wenn du beim Siebenmeter gefilmt wirst?
Barsch: Nein, das merke ich nicht. Aber ich guck mir im Nachhinein natürlich gerne an, wie ich die Dinger gehalten habe.

Wann entscheidest du dich, in welche Ecke du gehst?
Barsch: Erst, wenn der Wurf kommt. 

barsch blickWie viel Glück ist dabei?
Barsch: Sicher auch eine Menge. Du kannst ja auch die Bewegung richtig machen und das Ding rutscht dir noch über die Finger. Und wenn du eben hast, hast du eben auch ein bisschen Glück gehabt.

Du kannst auch ganz gut selbst Tore erzielen und hast in fast jeder deiner Spielzeiten ein Tor gemacht...
Barsch: Ja, außer in der vergangenen Saison, weil ich diesen Siebenmeter verknallt habe.


Gegen wen triffst du in diesem Jahr?

Barsch: Kommt auf den Trainer an, wann er mich mal einen Siebenmeter werfen lässt. Am besten, wenn wir zu Hause gegen Schöneiche mit zehn Toren führen (lacht).

Du kannst es ja aber auch aus dem eigenen Kreis:
Barsch: Klar, geht auch. Wenn kein Torwart drin steht oder er pennt...

Seit dieser Saison gibt es auch die neue Regel, dass ein zusätzlicher Feldspieler nicht mehr gekennzeichnet sein muss. Das heißt, als Torhüter muss man schneller wechseln. Wie findest du diese Regel?
Barsch: Wurde vor der Saison von mir abgelehnt (lacht). Nein, im Ernst. Ich finde die Regel gut. Man kann dadurch offensiver spielen und mehr Druck machen. Man geht eben das Risiko ein, dass man sich schnell einen fängt.

Der nächste Gegner heißt Elsterwerda. Die hast du dir am Wochenende angeschaut, als sie in Schöneiche verloren haben. Wie gefährlich wird der ESV im Kampf um den Aufstieg noch?
Barsch: Also, wenn ich ganz ehrlich bin, hat mich die Truppe am Sonntag überhaupt nicht überzeugt. Ich hab mich da schon gefragt, wie sie sich bisher da oben so festbeißen konnten. Zuhause müssen wir die auf jeden Fall knacken. Wenn unsere Abwehr wieder so gut steht wie zuletzt und wir das Spiel früh unter Kontrolle kriegen, muss das Ding gewonnen werden.

„Becks bekommt Karriere-Ende-Verbot!“

Aktuell haben wir acht Siege auf dem Konto. Wie viel reichen am Ende für den Aufstieg?
Barsch: Ganz einfach – 22! 

Einen Ausrutschter könnten wir uns aktuell aber erlauben...
Barsch: Ja, das stimmt. Es kommt drauf an, gegen wen man ausrutscht. Aber eine Saison zu null wäre doch eigentlich ganz geil oder?

barsch albrechtEs wird natürlich viel vom Aufstieg geredet und auch hier kein Blatt vor den Mund genommen, dass man hoch will. Wäre die Truppe denn überhaupt schon verbandsligatauglich?
Barsch: Ich sage mal so: Nach Ablauf dieser Saison wird sie es sein. Ich hoffe, dass die älteren Spieler wie Ronny, Jan-Eike und Becks noch weiter in der Mannschaft bleiben. Mit ihrer Erfahrung helfen sie der Mannschaft extrem. Das macht viel aus, wenn man darauf zurückgreifen kann. Das würde uns auch in der Verbandsliga weiterbringen. 

Becks wird am Wochenende 40...
Barsch: ... und bekommt von mir Karriere-Ende-Verbot! (lacht)

Was macht ein Nils Barsch, wenn die Wölfe aufsteigen?
Barsch: Na mit dir eine Aufstiegszigarre rauchen. Die du aber besorgst (lacht). Und ansonsten wid das ausgelassen mit der kompletten Mannschaft gefeiert. Und im Sommer wird sich dann wieder intensiv vorbereitet. 

barsch parade

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