Saisonspiele 2023/24

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 Lübbenau in eigener Halle zerlegt

Wünsdorf grinst sich nach oben

seegebrecht ssv

von Conrad Hipp

Die Wünsdorfer Wölfe gehen in der Landesliga Süd weiter ihren Weg. Beim SSV Lübbenau legen die Wölfe einen 42:20-Kantersieg auf die Platte, bleiben damit auch im 8. Saisonspiel ungeschlagen. Fast zeitgleich patzt die SG Schöneiche im Heimspiel gegen Plessa und lässt die Wölfe damit noch näher heran. Bester Werfer im Spreewald war Sven Neuendorf mit elf Toren.

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Für die Wölfe war es ein Sonntag wie in der Adventszeit. Auf der Hintour rodelt das Rudel gemütlich in Bussen durch den Schnee. Zahlreiche Fans folgen den Wölfen in den Spreewald, die Eltern von Dirk Becker mieten extra einen Kleinbus für die Reise. Vor Ort bereitet sich das Rudel ruhig und besinnlich auf die Pflichtaufgabe vor. Vor dem Spiel bringt der MTV mit Gelassenheit Wärme in die gut gekühlte Gelb-Blau-Arena und macht Scherze. Auf der Platte zündet der MTV dann nicht nur vier Kerzen, sondern gleich den ganzen Kranz an.

Ins Spiel: Coach Matthias Wehlmann beginnt mit einer neuen Aufstellung und schleudert die Startformation des 27:20-Erfolgs gegen Dahme einmal kräftig durch. Nils Barsch in der Box. Vor ihm Alex Schüler, Jan-Eike Albrecht, Nils Seegebrecht, Marcel Missal, Sven Neuendorf und Dirk Becker (Rechtaußen bis Kreis). Die ersten Minuten gehören aber Neuendorf auf Linksaußen. Wehlmann: „Die A-Jugend sollte etwas geschont werden, weil die ja auch am Vortrag bereits gespielt haben und es auch alle verdient hatten, zu spielen.“ Die Buden eins bis sechs gehen auf sein Konto. Vier Siebenmeter, zwei Abpraller. „Ich hatte schon im Vorfeld ein gutes Gefühl. Das war einfach ein Tag, an dem alles passte. Die Siebenmeter waren super herausgespielt, das Zusammenspiel war einfach toll“, sagt Neuendorf zufrieden. Erst beim Stand von 6:2 darf mal ein anderer. Seegebrecht per Konter zum 7. Wölfe-Tor des Abends. „Ich bin danach zu Nils und hab gesagt: schön, dass du mitmachst“, lacht Neuendorf.

becks ssvRelativ schnell sind in der Halle die Fronten geklärt. Nicht nur über die Punktevergabe, sondern auch, wer hier über die Höhe des Sieges bestimmt. Die Wölfe agieren in der Abwehr konsequent und im Angriff mit viel Leidenschaft und Effektivität. 16.Minute: Im SSV-Kasten klingelts. Schlussmann Matthias Weiß brüllt gen Abwehr: „Ey, der parkt hier schon 'ne halbe Stunde.“ Vorausgegangen war ein Zuspiel von Seegebrecht auf Missal, der vom Kreis seelenruhig das 3:9 erzielte (16.). Seegebrecht und Missal, zwei Spieler die nach dem Dahme-Spiel mit sich knauserten, diesmal mit Grinsebacken. „Ich bin einfach happy“, strahlt Seegebrecht in der Kabine über seine sechs Tore. Missal mit einem Lachen: „Es ist alles gut.“ Wehlmann: „Beide haben mir das Vertrauen zurückgegeben und haben ein super Spiel abgeliefert.“

Es steht 14:7 als Ronny Lange plötzlich an der Mittellinie eine Rast einlegt. Dann klaut er sich den Pass nach dem Anwurf, rollt den Ball lässig wie beim Braten anschneiden zum 15:7 ins Netz. Die rund 50 mitgereisten Wölfe-Fans drehen in der kalten Arena am Thermometer, feiern die Leistung ihres Teams und machen sich selbst den Sonntag so etwas wärmer. Die Wölfe genießen den Auftritt, haben einfach Spaß am Handball. Das Rudel zockt auf der Platte fröhlich vor sich hin. Seegebrecht treibt den Konter voran, spielt auf Max Hawaleschka, der sich vorher nach außen hat fallen lassen um den Gegner wegzuziehen. Der Tipp zurück in die Mitte, der „Sturmfloh“ ist durch - 9:19 (26.). In der Abwehr organisieren Becker und Albrecht den Innenblock, den Rest macht Barsch im Kasten. Becker: „Klar kann man jetzt philosophieren über zu viel Gegentore über Außen oder sowas. Bei dem Ergebnis kann man es aber auch mal sein lassen. Das machen wir im Training.“

Kurz vor der Pause. Seegebrecht mopst den Ball. Noch am Boden liegend würfelt er die Kugel nach vorn in die Hände von Lars Baumann. Fangen, Schritt, getunnelt - 10:21 und einmal die Hosenträger stramm ziehen! Zur Pause ist die Partie schon lange entschieden. Die Seiten werden gewechselt - Spielstand: 11:21!

Halbzeitstand: SSV Lübbenau – Wünsdorfer Wölfe 11:21

„Der Gegner war heute einfach nicht auf Augenhöhe und wir haben diese Aufgabe genau so gelöst, wie man sie lösen muss“, resümiert Dirk Becker im Nachhinein nüchtern. „Klar hast du bei so einem Ergebnis am Ende kein Diskussionsstoff“. Zumindest nicht in der Halle. Dennoch kommen die Wölfe nicht mit 100% aus der Kabine, kassieren vier Gegentore in nur fünf Minuten. Der ruhige Vorsprung von zehn Toren bleibt aber, weil Lübbenau selbst in der Abwehr einfach überfordert ist ob des schnellen Wünsdorfer Spiels. Wehlmann: „Die Einstellung der Mannschaft war einfach großartig. Die Einstellung, auf den Ball zu gehen, war richtig stark. 

barsch 7erIn Hälfte zwei hält Carlo Hirsing die Kiste des MTV fest. Einzig für die Siebenmeter kommt Barsch in die Box, hält dort starke 76 Prozent von der Linie! Beide Torhüter, wieder ein Rückhalt hinter der starken Wünsdorfer Abwehr. „Wieder nur 20 Gegentore, beide Torhüter haben sehr stark gehalten“, grinst auch Wehlmann nach dem Spiel. In Wünsdorf dominiert die gute Laune. Selbst als Dirk Becker seinen bereits dritten Konter im Spiel gute zwei Meter daneben setzt, hat die Bank nur ein breites Lachen übrig. „Ich weiß auch nicht, was da los war“, muss Becker selbst lachen. Hawaleschka: „Das Spiel insgesamt konnte man sich aber gut angucken.“ Im Angriff danach schießt Albrecht mit einem Wurf zwei Meter übers Tor die Lampen aus. Der Scharfschütze lachend: „Ich weiß nicht genau, ob ich schonmal so weit daneben geworfen habe.“ Dennoch gehen diese beiden Fehlwürfe so lattenstramm daneben, dass man nur drüber lachen kann. Die Wahrheit aber: Im gesamten Spiel gewinnt Becker viele Bälle, Albrecht rückt in der Defensive immer wieder die Reihe am Kreis zurecht. 

Den Hausherren fehlt am Ende die Energie für die Kosmetik. Wünsdorf kontert sich zu einem warmen Torverhältnis. Wendland, Hawaleschka, Seegebrecht. Drei Tore in einer Minute (18:37). Kerbs bedient Hawaleschka, der macht die 40 voll. Somit muss der Trainer erstmals in dieser Saison einen Kasten für die 40 Tore ausgeben. Wehlmann: „Mache ich sehr gern.“ Nach 60 Minuten zeigt die Tafel 20:42 und spiegelt damit glasklar wieder, was sich auf der Platte abspielte. Wünsdorf löst seine Pflichtaufgabe mit viel Konzentration und Wille. „Wir konnten von Beginn an unser schnelles Spiel machen und die Lücken frei spielen. Die Mannschaft war hoch konzentriert. Alles in allem, war es ein geiles Spiel", so Neuendorf. Auch der Coach hatte nicht viel zu meckern, aber einen kleinen Kritikpunkt fand er doch: „So blöd es klingt, aber die Chancenverwertung hätte besser sein können. Da gingen trotz 42 Tore doch einige klare Chancen daneben“, so Wehlmann, der einen extrem ruhigen Sonntagnachmittag hatte. „Ich habe das Spiel sehr genossen. Es war ein toller Auftritt, die Stimmung unser mitgereisten Fans war klasse. Das hat alles richtig gut gepasst.“

Die Wölfe gewinnen klar und freuen sich wenige Stunden später über den Patzer der SG Schöneiche. Der Nachbar, der am Vortag beim Kreisliga-Duell beider Reserve-Teams noch lautstark durch die Schumann-Halle tobte, musste nach einem gebrauchten Tag ein 19:19-Heimremis gegen Grün-Weiß Plessa in die Ergebnislisten eintragen und hat nun schon drei Minuspunkte mehr als der MTV. 

SSV Lübbenau – Wünsdorfer Wölfe 20:42 (11:21)

SSV Lübbenau: Vanecek, Elstermann, Weiß – Axmann 7 (1/3), Heine 4 (0/1), Fritsche 4, Scheider 3 (1/2), Werner 1, Reinke 1, Kerstan, Wendler, Drews, Dobberstein
MTV Wünsdorf 1910: Barsch (4/6 gehalten), Hirsing – Neuendorf 11 (6/7), N. Seegebrecht 6, Lange 5, Hawaleschka 5, Missal 4, Albrecht 4, D. Becker 3, Baumann 3, Wendland 1, Schüler, Kerbs (0/1)

Zeitstrafen: 2:7 – Reinke, Fritsche / 2x Lange, N. Seegebrecht, Missal, Kerbs, D. Becker, Hawaleschka
Siebenmeter: 2/6 – 6/8
Gelbe Karten: Reinke, Heine, Werner – Albrecht, Baumann, N. Seegebrecht
Rote Karten:

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