MTV zu Gast in Schöneiche

Wölfe brennen aufs Derby

Es sind bittere Erinnerungen an die vergangene Saison, die jetzt wieder herausgekramt werden. In der Vorsaison verloren die Wölfe den direkten Vergleich gegen die SG Schöneiche mit nur einem Tor (62:63). Dabei konnte sich der Reviernachbar über drei Zähler freuen, dem MTV blieb lediglich ein Punkt. Diese Erinnerung an die knappe Pleite im Hinspiel und an den gefangenen Ausgleichstreffer im Rückspiel sind bitter und sollen jetzt die nötige Motivation bringen für das nächste Aufeinandertreffen. Die Wölfe sind heiß darauf, jetzt endlich einen Sieg gegen Schöneiche zu holen.

Am Sonntag treten sich die beiden Rivalen wieder gegenüber. Dabei sind die Vorzeichen nur geringfügig anders als im Vorjahr. Zählte der MTV in der Vorsaison noch zum erweiterten Favoritenkreis, sind in dieser Saison beide Teams wohl ebenbürtig einzusortieren im Kampf um die ersten Plätze. Beide sind gut in die Saison gestartet. Schöneiche sammelte in zwei Spielen schon vier Punkte, überzeugte dabei vor allem im Derby gegen Dahme mit einem 32:28-Heimerfolg. Die Wölfe hatten bisher er erst eine Punktejagd, hängen deshalb in der noch nicht ganz aussagekräftigen Tabelle hinterher. Gegen Plessa verbuchte der MTV einen ungefährdeten 26:17-Sieg, war dabei vor allem taktisch schon sehr gut eingestellt. „Der Zusammenhalt in der Mannschaft war großartig“, lobt auch Trainer Matthias Wehlmann und wird dabei von Torhüter Nils Barsch bestätigt: „Das hat schon richtig Bock gemacht.“

Bock haben die Wölfe nun auf Schöneiche und die Derby-Atmosphäre. Barsch hofft: „Ich hoffe, dass alles fair bleibt und wir ein schönes Derby spielen.“ Dort trifft der MTV erneut auf seinen ehemaligen Schützling Leroy Ulbrich. Die SGS empfängt mit Wehlmann erstmals ihren ehemaligen Trainer. Der kennt den Gegner daher besonders gut, aber der Gegner auch ihn. Wer das am Besten zu seinem Vorteil machen wird, sieht man wohl erst am Sonntag.

Die Wölfe haben sich zwei Wochen intensiv auf das Spiel vorbereitet, aber zum Saisonauftakt auch Schwächen gezeigt. Ab der 40. Minute gingen nur noch drei Bälle ins Netz. „Da müssen wir konstanter werden“, spricht Wehlmann an. Auch in der Abwehr will er im Vergleich zum Plessa-Spiel noch zulegen. Verzichten muss er dabei wohl auf Justin Rackwitz, der nach einem Arbeitsunfall immer noch an einer Fingerverletzung laboriert. Zudem waren Tim Wendland, Nils Seegebrecht und Carlo Hirsing unter der Woche krank. Ihre Einsätze sind fraglich. 

Die Wünsdorfer wollen wieder mit mannschaftlich geschlossen auftreten. „Das hat mir gegen Plessa sehr gut gefallen. Die Älteren haben die Jüngeren an die Hand genommen, ihnen Ratschläge gegeben. So soll es aussehen“, lobt auch Co-Trainer Denny Philipp. Im Derby soll der Zusammenhalt weiter wachsen. „Für niemanden ist das ein ganz normales Spiel“, betont Philipp. Findet auch Max Hawaleschka. Der Flügelflitzer im Quintett-Interview: „Solche Spiele jucken grundsätzlich in den Fingern. Diese ganze Atmosphäre ist einfach geil.“ Mit Sicherheit wird die Atmosphäre laut. In der Vorsaison verbuchte die SGS einen Zuschauerrekord in der eigenen Halle. Auch in dieser Saison wird der MTV viele Fans mitbringen und gegen die heimische Kulisse ansingen. Im frohen Erwarten auf ein heißes Derby, welches genauso fair verläuft wie in der vergangenen Saison.